Markus Friedland Fotografie

Die richtige Belichtung für scharfe Fotos

Welchen Einfluss hat die Belichtungszeit auf Schärfe und Unschärfe?

Belichtungszeit ist die Dauer, für die sich der Verschluss der Kamera öffnet.

Wird dabei der Verschluss zu lange geöffnet, ist das Foto überbelichtet, bei zu kurzer Offenzeit, ist es umgekehrt. Die Einstellung der Belichtungszeit hat Einfluss auf die Darstellung von Bewegungen. Auf dieser Seite findst du Fototipps und Tricks, wie du mit wenigen Einstellungen bewegtes Wasser auf einem Foto „einfrieren“ oder bei deinem nächsten Besuch im Fußballstadion dynamische Aufnahmen erstellst.

Für Blende und Belichtungszeit gibt es bestimmte Zahlenreihen.

Hier ist mal eine häufig verwendete Belichtungszeitenreihe.

...

1/2

1/4

1/8

1/15

1/30

1/60

1/125

1/250

1/500

1/1000

1/2000

...

Bei diesen Zahlen handelt es sich eigentlich um mathematische Brüche. Das bedeutet, dass eine Sechzigstelsekunde die Hälfte von einer Dreissigstelsekunde ist usw. Die Zahlen bzw. die Belichtungszeiten werden von links nach rechts immer kleiner bzw. kürzer.


Um in der Sportfotografie rasante Bewegungen scharf zu fotografieren, zum Beispiel einen Fußballer beim Abstoß, musst du an deiner Kamera eine möglichst kurze Belichtungszeit einstellen. Bei kurzen Belichtungszeiten von 1/250; 1/500 Sekunde, oder weniger, sind auch schnelle Bewegungen auf dem Foto scharf zu erkennen.

Bei Aufnahmen mit einem Teleobjektiv und ohne Stativ solltest du ebenso eine möglichst kurze Belichtungszeit wählen. Die Gefahr von verwackelten Bildern wird dadurch geringer. Ist die Umgebung hell genug, so wie beim Beachvolleyball am sonnigen Strand, kannst du gern Belichtungszeiten von 1/1.000 Sekunde oder kürzer einstellen.  So lassen sich gekonnt schnelle Bewegungen einfrieren.

Wollst du jedoch die Bewegungen auf dem Foto zum Ausdruck bringen, wähle am Besten längere Belichtungszeiten von 1/25 Sekunde oder länger. Durch die langen Belichtungszeiten kann es allerdings zu verwackelten Aufnahmen kommen. Hier ist es ratsam, die Kamera auf ein Stativ zu montieren.

Fotografierst du in der Dämmerung mit Belichtungszeiten von über einer Sekunde wirken bewegte Lichter, etwa die Scheinwerfer von fahrenden Autos, auf dem Foto wie leuchtende Linien. Bei solchen effektvollen Aufnahmen wird ein Stativ benötigt.

Welche Belichtungszeit muss ich einstellen?


Eine Faustregel besagt, dass die Belichtungszeit (in Sekunden) nicht länger sein sollte als der Kehrwert der Brennweite (in Millimeter). Wenn du eine Brennweite von 50 mm benutzt, sollte die Belichtungszeit folglich nicht länger als 1/50 Sekunde sein. Falls  diese Einstellung an der Kamera nicht zur Verfügung steht, musst du die nächstkürzere Zeit wählen. Das wäre in diesem Beispiel die 1/60 Sekunde.

Wenn du hingegen ein Objektiv mit einer Brennweite von 200 mm benutzt, sollte die längste vertretbare Zeit 1/200  nicht überschreiten.           
Hast du oft Bilder die alle ein wenig unscharf sind, kann es daran liegen, dass du mit einer für dich zu langen Zeit fotografierst.

Brennweite = Minimum der Belichtungszeit als Bruchteil der Sekunde.
10 mm       = Minimum 1/10s oder kürzer (1/20s)
50 mm       = Mimimum 1/50s oder kürzer (1/80s)
200 mm     = Minimum 1/200s oder kürzer (1/250s)

Belichtungszeiten für bewegliche Motive


 Motiv bewegt sich quer zur Kamera

  Motiv bewegt sich zur Kamera hin

 Radfahrer

 1/250-1/500 s

 1/200-1/250 s

 Sportler

 1/250-1/500 s

 1/125-1/200 s

 Surfer

 1/250-1/500 s

 1/250-1/500 s

 Gallopierendes Pferd

 1/500-1/1000 s

 1/250-1/500 s

 Motorsport

 1/1000-1/2000 s

 1/500-1/750 s

 Auto   50km/h

 1/250-1/500 s

 1/250-1/500 s

 Auto 100km/h

 1/500-1/1000 s

 1/250-1/500 s

Natürlich ist sie Belichtungszeit immer mit Blendenwert und Filmempfindlichkeit (ISO) zusammen zu betrachten.

Um ein Verwackeln zu vermeiden, kann man die Kamera an eine Wand oder Säule seitlich anhalten. Ab etwa 1/10 Sekunde ist aber auch das nicht mehr stabil genug. Dann benötigt man ein Stativ.