Markus Friedland Fotografie

Feuerwerk und Gewitter richtig fotografieren

Nachts sind alle Katzen grau, sagt ein Sprichwort.

Das gilt aber nicht für eine Fotokamera. Sie kann bei langer Belichtungszeit auch in der dunkelsten Umgebung ein farbiges Bild zaubern. Die Verschlusszeit muss dafür manuell an der Kamera eingestellt werden. Um nachts zu fotografieren, benötigt man unbedingt ein Stativ.

Ohne Stativ kommt es aufgrund der langen Belichtungszeit zu Verwacklungen.

Die besten Nachtaufnahmen entstehen aber eigentlich bevor es Nacht wird. In der Abenddämmerung, der so genannten "Blauen Stunde" ist das Beste Licht für tolle Aufnahmen vorhanden.  Die Straßenbeleuchtung ist schon angeschaltet, die Gebäude werden angestrahlt. Durch das noch vorhandene restliche Tageslicht ist somit eine gute Umgebungsbeleuchtung gegeben.


Kamera richtig einstellen

♦ ISO-Einstellung

Stellen Sie hier den kleinsten Wert Ihrer Kamera ein. Bei den meisten Kameras ist das ISO 50, 100 oder 200. Durch einen niedrigen ISO-Wert kann man Bildrauschen durch lange Belichtungszeiten verhindern.

♦ Messmethode

Die Mehrfeldmessung sorgt für eine ausgeglichene Belichtung. Bei Motiven mit im Telebereich und viel Kontrastunterschieden ist eine Spotmessung die bessere Wahl.

♦ Belichtungszeit

Bei den meisten Kameras gibt es im Manuell-Modus die "Bulb"-Belichtung. Mit dieser Einstellung kann ein Motiv so lange belichtet werden, wie der Auslöser gedrückt bleibt. Natürlich auch länger als die üblichen 30 Sekunden. Ein Kabelfern-,oder Funkauslöser ist hier von Vorteil, da Verwacklungen durch das Gedrückthalten des Auslösers vermieden werden.

♦ Blende

Wenn Sie die Einstellung über die Blende vornehmen möchten, empfehle ich eine Blendenzahl ab f8 oder höher. Durch diese Blende entsteht bei Lampen und Lichtern ein schöner "Sterneffekt". Die Lichtspuren auf dem Foto sind reine Einstellungs-sache. Um Lichtschweife einzufangen, benötigt man eine längere Belichtungszeit.

Je länger diese ist, umso länger und ausgewaschener wirkt auch die Lichtspur.



Silhouetten

Bei diesem Motiv wurde die Belichtungsmessung auf den Hintergrund durchgeführt. Durch das Gegenlicht wird das Gebäude im Vordergrund unterbelichtet und als Silhouette abgebildet. Mit einem Aufhellblitz könnte man Motive im Vordergrund aufhellen und sogar scharf abbilden, obwohl man länger belichtet.

Damit der Hintergrund nicht "absäuft", sollte eine Belichtungszeit von etwa 1/15 Sekunde einstellen.

 

 


 

 

Blaue Stunde

Kurz nach Sonnenuntergang erscheint der Himmel für kurze Zeit in einem magischen tiefen Blau. Die Straßenlampen und die Beleuchtung öffentlicher Bauten sind angeschaltet. Diesen Zeitpunkt sollten Sie nicht verpassen.

Natürlich kann man später auch noch tolle Fotos bei Nacht machen.


 

Gewitter

Wollen Sie mal ein Gewitter fotografieren, dann ist die Wahl des Standortes eine sehr wichtige Entscheidung. Dieser sollte nicht unbedingt unter einem Baum sein. Vielleicht besteht ja die Möglichkeit durch ein offenes Fenster oder Scheunentor zu fotografieren. Für gute Unwetterfotos braucht man natürlich wieder ein Stativ und einen Fernauslöser. Der Bulb-Modus ist eine gute Wahl der Belichtungszeit. Drücken Sie beim ersten Blitz auf Ihren Fernauslöser und lassen Sie Ihn nach dem zweiten Blitz wieder los. Es wird wahrscheinlich nicht gleich beim ersten Versuch klappen.

Aber durch Geduld und etwas Ausprobieren werden Sie Erfolg haben.


 

Feuerwerk

Beim Feuerwerk ist es ähnlich. Stativ und Fernauslöser sind ein Muss. Stellen Sie die Belichtungszeit auf "Bulb", ISO auf 100 und beispielsweise Blende f8 ein. Die Schärfe kann man manuell auf Unendlich stellen. Es funktioniert aber auch teilweise der Autofokus. Drücken sie den Auslöser beim Raketenstart. Halten Sie den Auslöser gedrückt bis der Knaller verglüht ist. Meistens zwischen 1-4 Sekunden.

Auch hier macht Übung den Meister.